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Sonntag, 17. Mai 2009

struggling in Darwin

Bei einer Einführung für einen Nachtschichts-Pflegejob im Altenheim auf die Frage was ich tun solle, wenn jemand sterben sollte:
„turn up the air condition“

Der Lohn war verlockend, aber nach den Berichten eines Kumpels nach seiner ersten Nachtschicht habe ich dann doch lieber davon abgesehen. Hoffnungslos unterbesetztes Heim. Ein Pfleger zuständig für 20 demente Senioren, die mit ihren von Hautnekrose befallenen Händen schon auch gerne mal zuschlagen. Acht Stunden lang Windeln wechseln, Durchfall spritzt durch die Luft. Und in Anbetracht eines aschfahlen, bewusstlosen und in einer großen Blutlache liegenden alten Mannes den schon gerufenen Krankenwagen abbestellen müssen, da der doch viel zu teuer sei.
Krankes Krankenhaus, hier will man nicht alt sein.

Die letzten Wochen waren durchaus nicht von ausschweifendem Lebensstil gezeichnet, beschönigend könnte man noch von einer interessanten Erfahrung reden, was in Australien eigentlich immer heißt "alles scheiße grade" - und das französisch ist in diesem Fall wirklich angebracht. Nachdem ich ja den medical test in Melbourne wegen übermäßigem Alkoholkonsum in der Woche davor nicht machen konnte und ich so nur 1000 statt der geplanten 3100 Dollar hatte, und ich wie erwähnt relativ blank in Darwin angekommen war, habe ich lange Zeit jede Art von Konsum auf 0 schrauben müssen. Zum schlafen musste man nachts in den Hostelschlafsäälen nach freien Betten suchen, wenn nicht vorhanden im Auto schlafen, was bei der schwülen Hitze wirklich Dampfbad-qualitäten bot. Nur eben, dass man auf Polster saß, und die Luft eher nach Schuh und altem Essen als nach Eukalyptus roch. Die Alternative 'Park' war ähnlich erfrischend. Unmengen an Moskitos und Ameisen, und dann die besoffenen Aborigines die mal stinkend und bewusstlos herumlagen, mal penetrant bettelnd und klammernd daherkamen aber auch mal sich gegenseitig verprügelnd und laut schreiend durch den Park rollten. Gruseliges Volk, wenigstens die die von ihren Communitys vorstoßen wurden und in den weißen Städten nicht wirklich klarkommen. Vermutlich tun sie hier dabei das gleiche was sie in der Natur tun, wenn sie stundenlang unter einem Baum sitzen - doch in urbanem Millieu erscheint das einem nunmal als nicht ganz adäquate Lebensweise...
Nunja nach katastrophalen Nächten ging es morgens dann in den Hafen um auf Booten nach Jobs zu fragen, danach in die Stadt um Lebensläufe abzugeben, sich bei employment agencies zu registrieren oder auf Baustellen nach Arbeit zu fragen. Die Tageszeitungen boten selten etwas für 'unskilled workers', und wenn, dann wurden die Stellen ohnehin meist von locals besetzt, aber in der Not fälschte man gerne Lebensläufe, behauptete Erfahrung ohne Ende zu haben und für mindestens zwölf Monate in Darwin bleiben zu wollen - dennoch erfolglos. Ziemlich deprimierend und da man eben nicht einmal ein Dach über dem Kopf hatte gab es keine Möglichkeit sich mal zurückzuziehen oder zu entspannen. Dann begannen die Arafura Games, eine große inderdisziplinäre Sportveranstaltung, quasi Mini-olympia für Ozeanien. Die Hostels waren voll, und es gab immer mehr Leidensgenossen die kein Dach überm Kopf hatten. Ich tat mich schlussendlich mit einem Norweger und einer Deutschen zusammen und wir versuchten eine Wohnung oder ein Hostel zu finden. Die Campingplätze waren preislich ähnlich wie die Hostels, so entschieden wir uns, illegal zu campen, in Parks oder auf Parkplätzen im Auto. Leider gibt es aber viel Security in Darwin und so konnte man kaum 2-3h schlafen bevor man von unfreundlichen Beamten mit großen Hunden zum weiterziehen genötigt wurde. Oder man wurde des Nachts von Wassersprenklern komplett eingenässt. Das ging so über 1,5 Wochen, aber schlussendlich fand ich wenigstens 2 Jobs. Einmal Pizza delivery driver und einmal als cleaner. Vor 3 Tagen fanden wir nun endlich Platz in einem Hostel. 30 Dollar am Tag kostet das, also 3 Stunden Pizza liefern. Aber es tat und tut unheimlich gut nach 2 Wochen mal wieder in einem Bett zu schlafen. So sieht die Lage momentan aus. Ich arbeite nun morgens bis nachmittags 8-10 Stunden als cleaner oder helfe beim Gartenbau aus, und kann abends noch 2-3 Stunden Pizzen liefern, und so gute 180 Dollar pro Tag von Mo-Fr verdienen.
Letztens hat sich sogar das Casino gemeldet bei dem ich vor einiger Zeit ein Vorstellungsgespräch hatte, und bot mir einen Vollzeit Job an. Unregelmäßge Arbeitszeiten bewogen mich aber dazu den cleaning job vorzuziehen, zumal ich hierbei als Kleinunternehmer arbeite, wofür ich zwar erstmal eine spezielle Steuernummer brauchte und eigentlich auch meine eigenen Steuern zahlen muss, de facto aber den Lohn komplett behalten kann, da ich als backpacker eh bald raus bin aus dem Land, und die Behörden hier einen nicht belangen dafür, wenn man außer Landes ist.
Zudem hoffe ich Anfang Juni auf einem pearling Bott anheuern zu können, aber das wird sich noch zeigen. Ich hoffe, wenn ich weitere 5 Wochen hier bleibe genug Geld sparen zu können für die Westküste. Soweit ist jedenfalls wieder alles unter Dach und Fach hier.

Freitag, 24. April 2009

wieder

ausgespuckt aus dem Outback sitze ich nun mit 30 Euro Restersparnissen in Darwin.
Miese Minen in den employment agencies. Kopfschütteln auf Baustellen und Fischkuttern. 'no results' in den gängigen Jobsuchmaschinen. Pearling erst ab Juni.

Mal wieder würde man am liebsten in den nächsten Flieger nach hause steigen, dem brütend heißen und feuchten Tropenklima entfliehen. Mal wieder in einem gescheiten Bett schlafen, eine anständige Mahlzeit essen und ein paar kühle Halbe im Galgen wegnaschen.
Doch diese Situationen gehören genauso zum backpacken wie die guten Zeiten die ich zuvor auf dem Roadtrip hatte.

Über selbigen würde ich natürlich gerne ausführlicher berichten, ebenso wie ich gerne Postkarten und Rundmails schreiben und Bilder hochladen würde - doch momentan bin ich mit trivialen Dingen wie Nahrungs- Obdach- und eben Jobsuche durchaus ausgelastet.
In sofern wird sich hier vermutlich in nächster Zeit nicht allzu viel tun.

Sorry for that.

Sonntag, 8. Februar 2009

Eukalyptus in Flammen

Mit dem heissesten Sommer seit 100 Jahren brennt Victoria nun tatsaechlich. 65 Tote gab es in 2 Tagen. Shepparton liegt zwischen zwei groesseren Feuerfronten, beide ca 80km entfernt, was ausreicht fuer einen roetlich-grauen Nebel aus Rauch und einen starken Lagerfeuergeruch ueberall. Das daempft die Hitze wenigstens ein bisschen, und sieht sogar ganz cool aus. Heute morgen beim fruit picken ging eine blutrote Sonne ueber dem Nebel auf, bis ploetzlich ein Wind aufkam und den Schleier weg wehte. Lernt man wert zu schaetzen diese Art von minimaler Abwechslung hier.

Montag, 2. Februar 2009

enjoying Shepparton

"50 degree in my country, no problem - 40 degree here, you die"
sagt Achmet der 200kg-Afghane, welcher in einem Film ueber das alte Rom jede Rolle als Sklaventreiber sicher haette, in Wirklichkeit aber garnicht so uebel ist.
Die momentane Hitzewelle knackt 130 Jahre alte Rekorde. Es ist mittags, und wir fahren mit einem klapprigen Toyota Van zurueck zum Youth Hostel. 15 durchgeschwitzte Backpacker sind bei lautem Muezin-mollucken-techno in die Kiste gequetscht, die uns morgens um 5 Uhr zu den Plantagen, und mittags gegen 13 Uhr zurueck zum Hostel bringt. Laenger duerfen wir in der Hitze nicht arbeiten, und ausser dem aktuellen Kontoauszug samt dem leeren Geldbeutel, in welchem er sich befindet, spricht nach 6 Stunden Arbeit meist auch sehr wenig dafuer. Denn die Sonne sorgt nicht nur fuer schweisstreibende Temperaturen weit jenseits der 60Grad Celsius, sondern brennt einem die Pestizide, mit denen man beim Pfluecken reichlich in Kontakt kommt, foermlich in die Poren ein. Das verursacht zunaechst starken Juckreiz, spaeter dann brennenden Ausschlag, der sich auch mit dem mit Chlor bereicherten Leitungswasser, dass wir hier in nicht unerheblichen Mengen trinken (wer zahlt schon mehr fuer Mineralwasser als fuer Cola?), nicht lindern laesst. Zusammen mit den hyperaktiven Fliegen die einem hemmungslos mit Hoechstgeschwindigkeit in Ohren, Nase und Mund fliegen - fuer Japaaan!- ist der Peinfaktor also meist hoch genug, um sehr zufrieden zu sein, nach insgesamt 8h inklusive Fahrt im Hostel anzukommen. Ganze 30 Euro reicher.

Die Arbeit selbst empfinde ich sonst, abgesehen von der Bezahlung, als ganz okay. Es ist zuweilen eben nervig, aber nicht zu anstrengend; und die von vielen heraufbeschworene 'absolute Hoelle' der ersten Woche ist selbst bei den aktuellen Temperaturen schlimmstenfalls ein Fegefeuer auf Sparflamme. Allerdings sind bei dem Lohn und den Stunden Eigenheim und Privatjet unerwarteter Weise auf einmal in weite Ferne gerueckt...

Immerhin bin ich jetzt raus aus dem stickigen SchlafSauna-saal, der mich seit bestimmt 3 Tagen um den Schlaf bringt, und somit voellig seinen Zweck verfehlt. Stattdessen habe ich nun eine - tadaaa - Luftmatratze in einem Haus nebenan, dessen Dusche zwar nur eine lose Schiebetuer vom Innenhof trennt, und dessen Teppich aussieht als haette zunaechst Saddam darin sein Bio- und Chemiewaffenarsenal entsorgt und anschliessend Osama sich darueber seinen Bart abrasiert - das nimmt man aber gerne in Kauf fuer den unbezahlbaren Vorzug einer Klimaanlage. Das ich nur 100 statt 140$ zahle schickt sich natuerlich auch. Ich werde hier nun vorerst bleiben, wengistens 1-2 Wochen, und wohne uebrigens zusammen mit Magnus und seinem Kumpel Angie, die auch bei Achmet arbeiten.

Naechste Zwischenmeldung gibt es wenn ich mir einen Strohhut leisten kann.
Out.

Freitag, 16. Januar 2009

Quo Vadis

Und der imaginäre Dartpfeil landet auf der virtuellen google-earth-Zielscheibe iiiiin:

Shepparton


Mittwoch, 14. Januar 2009

the choice between plague and cholera

Oder besser gesagt: "Die Wahl zur Teilnahme an einem von zwei bezahlten Feldversuchen zur Untersuchung neuer Medikante, deren Nebenwirkungen jeweils den Symptomen von Pest oder Cholera entsprechen", schließlich wird der Backpacker, der aufgrund mangelnder Liquidität vor der Entscheidung zwischen Mining oder Fruitpicking steht, immerhin bezahlt, egal wie er sich in seinem Dilemma entscheidet. Es geht ihm also abermals besser als bspw. dem wahlberechtigen deutschen Staatsbürger, der nur über die Lieblingsfarbe der Leute entscheiden kann, an die er die Hälfte seines Einkommens abtreten kann.
Wie auch immer, ich denke abgesehen davon, dass ich diese ewigen Verweise und Vergleiche mit Deutschland vielleicht mal lassen sollte, sind Feldversuche mit derartigen Nebenwirkungen relativ unrealistisch, und als Metapher für meine Optionen wohl auch vollkommen überzogen.
Diese medizinische Assoziation rührt wahrscheinlich daher, dass ich mir einen Magen-Darm-Infekt geholt habe, und die letzten zwei Tage kotzend, sprühwurstend und/oder im Bett liegend verbracht habe.
Aber zurück zu meinem Entscheidungskonflikt - was klingt verlockender:

1.
10€ pro 400kg Pfirsiche, pflückbar zwischen 6 und 14 Uhr, bei ca 35°C, womögliche Wochenendsattraktion: Trekkerfahren!!


oder

2.
25€ pro Stunde Workout bei >55°C unter Tage bei einer Atemluft, die man in Deutschland in keine Eckkneipe lassen würde (verdammt, schon wieder), 12h/Tag, 6 Tage/Woche



PS: Google hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass "Die Wahl zwischen Pest und Cholera" wohl eine idiomatische Redewendung ist, ins englische zu übersetzen mit: "The choice between Prague and cholera" Die Schilderungen meines tschechischen roommates waren wohl sehr euphemistisch...

Dienstag, 6. Januar 2009

plenty of sun, lack of money. Let's go to work.

Nicht dass es meine Intention wäre, die ohnehin schon ausgeprägte deutsche Neidkultur zu bestärken, aber hier bricht mehr und mehr der Sommer aus - sofern der klimatische Status Quo überhaupt noch zu steigern ist. Immer erbarmungsloser feuert der Flammenwerfer auf uns Lemminge, und weder Wolken noch Ozonschicht zeigen Zivilcourage. Die Antihautkrebspropagandamaschinerie von Staat und Sonnencremeindustrie läuft - vermutlich zurecht - auf Hochtouren, Exhibitionismus kratzt bei so manchem die Grenze zum Nudismus, der Ventilator rührt 24/7die Luft um und der eine oder andere, der bescheuert genug ist, den frisch asphaltierten Weg zum nächsten Supermarkt barfuß zu bestreiten, wundert sich darüber, dass seine Natursohlen offen sind wie Polen...

Das mir das immer heißere Wetter erst jetzt auffällt mag daran liegen, dass ich von den Tagen nicht allzu viel mitbekommen habe, wenigstens seit New Years Eve. Ich bin also voll gut bzw. gut voll ins neue Jahr gestartet, nur vielleicht ein wenig zu lange und ausladend. So fühlt sich das neue Jahr keine zwei Tage jung - ich mich hingegen zehn Jahre älter an. Die Erkenntnis, dass aber schon wieder eine Woche vergangen ist, und ich immernoch 20 bin, zeigt mir, dass ich meinen Lebensstil bei Zeiten ein wenig ändern sollte...
Ehrlichgesagt habe ich so langsam aber sicher ohnehin mehr Lust auf Reisen als Feiern, mehr Lust auf Land als Stadt, ziehe auch einen anständigen Sonnenbrand jedem müßigen Kater vor und habe - wer hätte es gedacht - durchaus Ambitionen ein wenig zu ackern. Das trifft sich übrigens hervorragend mit der Tatsache, das sich meine Reserven nun wirklich dem Ende zuneigen. (An dieser Stelle möchte ich mich einmal bei meinen Parenten für das Weihnachtsgeld bedanken, und natürlich auch bei Mr.Euro, danke das du zur Zeit so stark viel stärker bist als Mr.Dollar - ich hoffe das bleibt so...)

Nunja, jedenfalls werde ich die letzten Tage in Sydney genießen, bevor ich in knapp zwei Wochen abhaue, zunächst einmal Richtung 'Arbeit', anschließend dann Richtung Süden, also Melbourne und Adelaide. Ich hoffe ich kann dann auch irgendwann wieder mit Bildern dienen, es muss nur leider erstmal eine neue Kamera her.
Ein super Bild, auch zum Thema Exhibitionismus, habe ich noch da - das gibt's die Tage mal.

Cheers

Samstag, 20. Dezember 2008

slightly marred gladness

Toll: Habe trotz großer Nachfrage allerorts eine Wohnung für 4 Wochen klar machen können! Vielleicht hat meine Ankündigung, auch jederzeit zur Verkloppung spontan auftauchender Einbrecher zur Verfügung zu stehen, den Ausschlag gegeben - wie auch immer. Ich wohne jetzt für 150$ die Woche (~75€) in einer geräumigen 4er WG, auf einem kleinen Hügel, direkt neben einem Golfplatz, 10 Minuten vom Strand entfernt. Pool, Küche, Waschmaschine, Glotze, alle Bills, Wireless Internet und sogar einen Weihnachtsbaum inklusive!

Doof: Die Kamera scheint von ein paar Sandkörnern sabotiert worden zu sein, und funktioniert nicht mehr. Jetzt brauche ich einen screwdriver - und zudem einen Schraubenzieher für die Minischrauben der Kamera...

Hier noch ein paar Bilder von der Wohnung:







PS: Habe noch ein paar Bilder besorgen können von einer exhibition und aus der Bude von Ben Frost... Die wenigen jugendfreien habe ich hier hochgeladen

Freitag, 19. Dezember 2008

ducking Peak season

Vor mir aus - dann gibts halt keine Jobs hier in Sydney, aber 40 Bewerber auf ganz normale shared apartments? Hart, zumal kaum jemand überhaupt bereit ist Anfragen für nur drei Wochen überhaupt zu berücksichtigen. Momentan kann ich ich bei einem Deutschen den ich hier kennengelernt habe für nur 10€ pro Nacht wohnen - nicht nur günstiger sondern auch angenehmer ist als im Youth Hostel, lediglich die Teppiche aus Körperhaaren in den vorhanglosen 1m²-Duschen vermisse ich.
Wenns schlecht läuft muss ich danach aber auf irgendeine der shared-Crackhöhlen ausweichen, für die ich Zusagen erhalten habe. Dann kann ich meine dicksohligen Wanderschuhe auch indoors einsetzen - zum Schutz vor alten Spritzen statt vor giftigen Schlangen.

Dienstag, 2. Dezember 2008

First days

So dann mach ich mach Meldung, bevor sich zu viel ansammelt:

Nachdem die Mechanismen der Globalisierung reibungslos funktionierten, und ich aufgrund der Revolten in Bankok und der daraus resultierenden Flugverspätung, mit dem Taxi in der Rush Hour stecken blieb, statt wie geplant im Morgengrauen durch die Stadt zu düsen, erreichte ich etwas jetlagged das Youth Hostel.
Das Wetter war traumhaft, und die Suburbs, in denen das Hostel liegt, haben eine ganz spezielle Atmosphäre - eine Mischung aus kleinstädtischer Strandkultur, mit urbanen Standarts in Infrastruktur, ein bisschen Hippieflair, nur dass die Leute arbeiten. Ein wenig kolonial anmutende Architektur, und alles durchsetzt von Alleen und Parks . Zudem sieht man hier wirklich ausnahmslos junge Leute.

Da ich nach meiner Ankunft ja noch den ganzen Tag vor mir hatte ging ich zunächst einmal die Gegend erkunden. Holte mir Prepaidkarte, eröffnete 2 Konten und aß noch etwas, bevor ich nachmittags ins Hostel zurückkehrte. Das Hostel ist zwar etwas teuer, und Zimmer wie Betten sind recht knapp bemessen - dafür bin ich aber nur 1 Minute vom Strand entfernt. In meinem 4-Bett Schlafsaal wohnen noch ein Deutscher und 2 Briten, wobei letztere übers Wochenende weg sind. Heute morgen hat noch ein Schwede eingecheckt. Ansonsten gibts es viele Italiener und Franzosen hier, letztere bleiben natürlich gerne unter sich, was ich nicht wirklich bedauernswert finde...
Mit einigen der Italiener und dem Deutschen sind wir gestern abend dann auf Kneipenbummel in der Gegend gegangen, nachdem wir uns zuvor an köstlichem Weißwein aus edlen 4l-Bottichen ein wenig aufgeheitert hatten.


Als wir in einen unter Backpackern sehr beliebten Pub kamen, wo schon fast alles auf den Tischen stand, waren meine guten Vorsätze was mein Budget betraf natürlich sofort vergessen, und die meldeten sich auch nicht zurück als um 12 Uhr angekündigt wurde, dass ein Bus bestellt worden war, der alle kostenlos nach Kings Cross, Sydneys Partymeile, fahren würde.
Es handelte sich um eine uralte, außen mit Graffiti bemalte Schrottkiste, in dem die Soundanlage noch am besten zu funktionieren schien.
Unter lauter Technobeschallung raste die feiernde Meute dann also in die Stadt wo auch wir uns dann vollends die Lichter ausschalteten. Interesanterweise fuhren um 4 Uhr nachts noch ganz normale Linienbusse, was mir aber nicht viel half, da ich, in fortgeschrittenem Zustand, und zudem ganz ohne Kenntnisse vom Busnetz, andauernd die falschen Linien nahm, und kreuz und quer durch Sydney fuhr und lief, und erst 1,5h später im Hostel eintraf. Dennoch ein cooler Abend.

Nachdem ich nun hier im w-lan-Cafe gefrühstückt habe werde ich mir meinen Restkater nun am Strand bekämpfen, und freue mich schon auf das Kurzfilmfestival das heute abend am Strand statt findet - ebenso wie der Miss Bondi-Wettbewerb morgen. Achja und tickets muss ich auch noch holen für Chemical Brothers an Neujahr, ebenfalls Open Air, ebenfalls eine Minute vom Youth Hostel entfernt.